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Die Liste erhaltenswerter RhB-Fahrzeuge wurde aktualisiert

04.04.2022

Der Fahrzeugpark historischer Loks und Wagen von 1889 bis in die 1990er Jahre

Die Rhätische Bahn ist sich ihrer grossen, bedeutenden Geschichte als eine der interessantesten Bahnen und als bedeutendstes Kulturgut des Kantons Graubünden bewusst. Die Strahlkraft, die sie auf Eisenbahnfans weltweit hat, gründet nicht nur auf ihrem beeindruckenden Streckennetz mit wunderschönen Kunstbauten sondern – und vor allem auch – auf dem technisch interessanten Fahrzeugpark, der die industrielle Entwicklung im Bahnfahrzeugbau exemplarisch aufzeigt. Viele Fahrzeuge dienen der Modellbauindustrie als Vorbild, womit die RhB-Fahrzeuge als Modelle in vielen Stuben und Gärten rund um den Globus ihre Plätze finden und ihre Runden drehen.

Seit der Gründung von historic RhB 2003 hat die RhB deshalb in einer gemeinsamen Liste im Rahmen des seit 2003 tagenden gemeinsamen Steuerungsausschusses festgelegt, welche Fahrzeuge der Nachwelt erhalten werden sollen. Diese Liste wurde Ende 2021 / anfangs 2022 von RhB-Verantwortlichen und Mitgliedern von historic RhB einer Prüfung unterzogen, vollständig überarbeitet.

Die Liste wurde neu in die Kategorien «aktive Fahrzeuge», «Offene Anträge» und «Museal» aufgeteilt. Damit soll aufgezeigt werden, welche Fahrzeuge

  • aktuell in Betrieb sind,
  • für ein zukünftiges Restaurierungsprojekt reserviert sind und nicht abgebrochen werden dürfen,
  • nur bei vorhandenen Geldmitteln erhalten werden können, wobei die Geschäftsleitung der RhB die «Anträge» zuerst noch genehmigen müsste,
  • und Fahrzeuge, die in Museen, Remisen usw. noch vorhanden sind oder museal erhalten werden sollen.

Die aktiven Fahrzeuge werden in historischen Zügen eingesetzt und werden von der RhB und vom Club 1889 unterhalten. Für Publikumsfahrten, für private Charterfahrten aber auch für die in Fachkreisen beliebten Fotofahrten stehen sie zur Vergügung.

Beim Durchsehen der Liste wird klar, dass nur mit Unterstützung der öffentlichen Hand ein integraler Erhalt der historischen RhB-Fahrzeuge möglich sein wird. Die geplante Änderung und aktuell laufende Vernehmlassung des Gesetzes über den öffentlichen Verkehr in Graubünden lässt da etwas hoffen. Die Freiwilligen der Vereine und die RhB machen, was sie können, mehr geht nicht – in finanzieller und personeller Hinsicht. Es braucht das Einsehen der Verantwortlichen und der Bevölkerung im Kanton Graubünden, dass der Kanton da einen touristischen Bahnschatz vorliegen haben, um den viele den Kanton Graubünden wohl beneiden.

Mit einer neuen, zusätzlichen Liste möglicher Zugsbildungen wird aufzeigt, wie die historischen Fahrzeuge als Erlebniszüge eingesetzt werden können. In diesen Erlebniszügen steckt ein ungeheures touristisches Potential, vor allem dann, wenn die Modernisierung der RhB abgeschlossen ist: Es sind Züge, bei denen die Fenster noch geöffnet werden können und damit die Streckenführung und die Landschaft mit allen Sinnen erlebt werden können.


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